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Exkurs

Der blinde Fleck

Unternehmen wie Mitarbeiter brauchen gewisse Routinen, um wiederkehrende Aufgaben effizient zu erledigen.

Sind diese Routinen jedoch im Hinblick auf die aktuellen Anforderungen überholt, werden aber nicht angepasst, so fällt häufig das Wort "Betriebsblindheit". Oftmals hat dieses einen negativen Beigeschmack, besonders dann, wenn damit unterstellt wird, dass die Verantwortlichen den erforderlichen Veränderungsbedarf nicht sehen wollen.

Dabei ist "Betriebsblindheit" etwas ganz Normales, wie sich mit folgendem Beispiel leicht illustrieren lässt.

Vielleicht kennen Sie das Beispiel noch aus Ihrer Kindheit.

Zeichnen Sie im Abstand von etwa 10 cm links einen Punkt und rechts ein Kreuz, beides etwas 1 cm groß, auf ein leeres Blatt Papier. Oder drucken Sie einfach das folgende pdf-Dokument aus.

Schließen Sie dann das rechte Auge und fixieren Sie mit dem linken Auge das Kreuz. Wenn Sie nun den Abstand des Blattes variieren (ca. 10 bis 40 cm), so "verschwindet" plötzlich der Punkt bei einem bestimmten Abstand.

Warum ist das so? Dort, wo die Nervenstränge der Netzhaut ins Gehirn gehen, können wir nicht sehen, dort sind keine Sehnerven. In diesem Falle sehen wir noch nicht einmal, dass wir nicht sehen. Unser Gehirn blendet Bildinformationen aus den Nachbarbereichen ein. Oder, wie es Heinz von Förster treffend ausgedrückt hat: "Wir sehen nicht, dass wir nicht sehen.“

Übertragen auf den Unternehmensalltag bedeutet dies, dass es Bereiche gibt, die wir gar nicht wahrnehmen, was so schön mit "Betriebsblindheit" bezeichnet wird. Die Lösung liegt, wie bei der Übung, auf der Hand: Wir müssen einen Schritt zurück treten, die Perspektive wechseln, um mögliche Schwachstellen zu erkennen.

Als Berater bin ich darauf trainiert, Perspektiven zu wechseln und vermeitlich Feststehendes aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Dadurch werden Dinge zugänglich, die vorher verborgen waren. Im nächsten Schritt lassen sich diese dann verändern. 

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